Grundlagen der KI: Von Mythen und Fakten zur Praxis

Warum sollte ich mich als Trainer:in in der Erwachsenenbildung mit Systemen und Tools zu Künstlicher Intelligenz (KI) beschäftigen?

KI - was soll das?!

Vielleicht stellst du dir diese Frage. Vielleicht stresst dich die rasante Entwicklung oder du denkst: „Das habe ich doch längst verpasst.“ Vielleicht sorgt sich eine Stimme in deinem Kopf, dass KI dich irgendwann ersetzt. Aber ich sage dir: Das ist Quatsch! Es gibt keinen falschen Zeitpunkt, um sich mit KI auseinanderzusetzen. Und Angst vor Fehlern ist der größte Stolperstein. Einfach ausprobieren – das ist der Schlüssel.

KI ist kein Ersatz für uns als Trainer:innen, sondern ein Werkzeug, das uns unterstützen kann. Ein Werkzeug, das uns Zeit spart, neue kreative Möglichkeiten eröffnet und uns hilft, Routineaufgaben zu delegieren.

Meine eigene KI-Reise

IIm November 2022 hatte ich von ChatGPT und Co. keinen blassen Schimmer. Meine Tochter war gerade zwei Monate alt, und KI stand nicht mal ansatzweise auf meiner To-do-Liste. Doch ein Jahr später las ich den Call for Workshops eines Trainingskongresses, der KI ins Zentrum stellte. Ich wollte dabei sein – also reichte ich ein Konzept ein. Ohne echte Ahnung. Und dann: Workshop zugesagt. Jetzt musste ich liefern.

Ich begann mit den Basics: erste Versuche mit ChatGPT, die inspirierenden Inhalte von Nele Hirsch im eBildungslabor, ein Pro-Abo für ChatGPT. Ich experimentierte, scheiterte, lernte. Und ich stellte fest: Es stimmt, was Ethan Mollick sagt: „KI lernst du, indem du KI nutzt.“

Heute bin ich kein Allwissender, aber um viele Erfahrungen reicher. Und genau das wünsche ich auch dir: Einfach anfangen. Kleine Schritte. Dranbleiben.

Was ist KI eigentlich?

Kurz und knackig

KI (Künstliche Intelligenz) beschreibt Technologien, die Maschinen ermöglichen, Dinge zu tun, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern – etwa Lernen, Entscheidungen treffen oder Probleme lösen. KI ist längst Teil unseres Alltags: Netflix empfiehlt dir Filme, dein GPS plant die beste Route, und dein Spam-Ordner schützt dich vor unerwünschten E-Mails.

Generative KI - der große Durchbruch

Mit Tools wie ChatGPT, die Inhalte selbst erstellen können, hat KI eine neue Dimension erreicht. Texte schreiben, Bilder malen, Musik komponieren – all das kann generative KI. Aber: Sie basiert auf Wahrscheinlichkeiten, nicht auf Wahrheiten. Sie gibt dir eine Antwort, doch die muss nicht richtig sein. Kritisches Denken bleibt also essenziell.

Häufige Mythen rund um KI

  • „KI weiß alles.“
    Realität: KI arbeitet mit Wahrscheinlichkeiten und liefert oft unvollständige oder verzerrte Ergebnisse.

  • „KI ersetzt mich irgendwann.“
    Realität: KI unterstützt, ersetzt aber keine Empathie, Kreativität und Pädagogik.

  • „KI ist unfehlbar.“
    Realität: Halluzinationen und Verzerrungen (Bias) sind bekannte Schwächen von KI-Systemen. Deshalb bleibt dein prüfender Blick unverzichtbar.

Wie du loslegst

  1. Teste einfache Tools:
    Registriere dich bei ChatGPT oder nutze Tools wie You.com (ohne Anmeldung). Stell eine einfache Frage wie: „Welche kreativen Gruppenarbeitsmethoden kann ich in einem Training einsetzen?“

  2. Vergleiche Ergebnisse:
    Probiere dieselbe Eingabe in verschiedenen Tools aus und finde heraus, welches am besten zu dir passt.

  3. Gib mehr Kontext:
    Stelle präzisere Anfragen, z. B.: „Erstelle eine 30-minütige Gruppenarbeit zum Thema Zeitmanagement für Anfänger:innen.“

  4. Sei kritisch:
    Überprüfe die Antworten, passe sie an, und sieh die Tools als Sparringpartner:innen – nicht als perfekte Lösung.

Fazit: Keine Angst vor dem ersten Schritt

KI ist kein mystisches Wesen, sondern ein Werkzeug. Und wie jedes Werkzeug entfaltet es seine Kraft erst, wenn du es nutzt. Es geht nicht darum, alles sofort zu verstehen. Es geht darum, zu starten. Kleine Schritte, Fehler zulassen, lernen und dranbleiben.

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KI-Bias entlarven: Praktische Strategien für faire Bildungspraxis